Herzlich Willkommen in meiner Welt.....


„Herr, kehre ein in dieses Haus und lass deine heiligen Engel hier wohnen. Sie mögen uns behüten, damit wir in Frieden ruhen. Und dein Segen bleibe allezeit über uns.“

Schutzengel mein, lass mich dir empfohlen sein,
bei Tag und Nacht ich bitte dich,
beschütze und bewahre mich.

 

 

Ein wunderbarer Beitrag von Anselm Gruen....

 

Welche Rolle spielt der Schutzengel für Kinder?

Kinder haben ein natürliches Gespür für die Wirklichkeit der Engel. Die französische Kinderanalytikerin Francoise Dolto erzählt in ihren Lebenserinnerungen anschaulich, dass der Umgang mit ihrem Schutzengel ihren Kinderalltag bestimmte. Sie lebte mit ihm zusammen, als ob er neben ihr wäre. Wenn sie schlafen ging, legte sie sich nur auf die eine Hälfte des Bettes, um ihrem Schutzengel Platz zu lassen. Und sie ist davon überzeugt, dass er sie ihr Leben lang nicht verlassen hat.

Schutzengel geben Kindern Halt mitten in einer unsicheren Welt. Jesus sagt von ihnen, dass sie das Antlitz Gottes schauen. Jeder Mensch hat durch seinen Engel eine Beziehung zu Gott. Dieser Bereich beschränkt sich nicht auf das Sichtbare und Machbare. Er ist von einem Geheimnis umgeben. Das spüren vor allem Kinder im magischen Alter zwischen drei und sieben Jahren. Sie leben in einer Traumwelt, in der Feen und Elfen, Zwerge und Riesen, aber auch Engel genauso selbstverständlich existieren wie Menschen. Sie sind vertraute Begleiter. Man kann mit ihnen sprechen. Und sie heben die Kinder auch mal in die Lüfte, damit sie alles von oben anschauen.

Wie sprechen Sie mit Kindern und Eltern über Engel?

Wenn ich über Engel schreibe oder rede, halte ich mich immer an biblische Geschichten von Engeln. Sie kommen den Menschen zu Hilfe und weisen ihnen den Weg. Diese Geschichten sind voller wunderschöner Bilder, die vor allem auch Kinder ansprechen. Sie beschreiben, wie Engel behüten und beschützen, wie sie den Menschen die Augen öffnen und ihnen einen Weg zeigen, den sie gehen können. Die Mut machende Grundbotschaft aller Geschichten lautet: Die Engel lassen den Menschen in keiner Situation allein. Sie gehen mit ihm – auch auf Umwegen und Irrwegen. Und sie geben ihm Schutz und Geborgenheit gerade dort, wo er mit seiner Angst allein ist. Viele Erwachsene haben das Bild des Schutzengels abgetan. Aber wenn sie glücklich einem Unfall entrinnen, dann glauben sie doch, dass sie einen guten Schutzengel hatten. Es ist nicht so wichtig, ob es nun Gott selber war, der uns geschützt hat, oder ein Engel, den er zu unserem Schutz gesandt hat. Bilder beschreiben besser als Worte das helfende Eingreifen Gottes. In den Bildern sind es Engel, die uns zur Seite stehen und uns bewachen. Sie verkünden uns im Traum, wohin unser Weg gehen soll. Zwei Bilder machen das Besondere des Engels aus. Das erste sagt: Er wacht über uns und für uns, wenn wir unaufmerksam und unachtsam unsere Wege gehen. Behüten meint vom Wortstamm her, dass der Engel seinen „Hut“, seine „Obhut“ über uns wirft und uns schützend bedeckt. Das zweite Bild sagt: Der Engel trägt uns auf seinen Händen. Er nimmt uns also weg von der Erde, damit wir nicht ständig an die Steine stoßen, die im Weg liegen. Er hebt uns auf eine andere Ebene empor, von der aus wir deutlicher sehen können, was sich um uns herum abspielt. Der Psalm 91 drückt das sehr schön aus: „Gott hat seinen Engeln befohlen, dich zu behüten auf all deinen Wegen. Sie werden dich auf Händen tragen, damit dein Fuß an keinem Stein sich stoße.“

Was können Eltern tun, um ihrem Kind die Engel näher zu bringen?

Das klassische Abendgebet spricht schon kleine Kinder an. Darin heißt es: „Herr, kehre ein in dieses Haus und lass deine heiligen Engel hier wohnen. Sie mögen uns behüten, damit wir in Frieden ruhen. Und dein Segen bleibe allezeit über uns.“ Gut ist es, wenn Eltern mit ihrem Kind über seinen Schutzengel reden. Es kann erzählen, wie er aussieht und ein Bild von ihm malen. Und die Eltern könnten es an der Wand über dem Kinderbett befestigen, damit der Engel die Träume des Kindes bewacht. Kinder haben oft Angst in der Nacht. Denn da tauchen sie in eine Welt, in der böse Tiere oder Ungeheuer sie bedrohen. Es hilft nichts, ihnen ihre Träume auszureden. Eltern sollten sie gemeinsam mit dem Kind anschauen, in sie einsteigen und ihnen in ihrer Traumsprache antworten. Sie könnten ihm sagen, dass ihr Engel sie im Traum begleitet und vor Gefahren schützt. Der Engel lässt sie rechtzeitig aufwachen, so dass ihnen nie etwas passiert. Deshalb ist das Bild von einem Engel über dem Bett hilfreich. Wenn das Kind es abends anschaut, weiß es sich auf Händen getragen und beschützt.

Was können Eltern antworten, wenn Kinder fragen: Wo wohnen eigentlich die Engel? Oder: Wie sehen sie aus?

Auch hier gibt es eine wunderschöne biblische Geschichte, nämlich die von Jakob und der Himmelsleiter. Sie steht im Kapitel 28 des Buches Genesis im Alten Testament. Jakob ist auf der Flucht vor seinem Bruder Esau, der ihn töten will. Im Schlaf träumt er von einer Leiter, die von der Erde bis zum Himmel reicht. Auf ihr steigen Engel auf und nieder. Und oben auf der Leiter steht Gott und sagt zu Jakob: „Ich bin mit dir, ich behüte dich, wohin du auch gehst.“ Schon kleine Kinder staunen über diese Geschichte. Denn sie zeigt deutlich: Engel öffnen den Himmel über uns. Sie berühren unser Herz – den Ort, an dem Gott selbst im Menschen wohnt. Das Herz ist ein Ort, an dem Himmel und Erde sich berühren. Und zugleich ist das Herz die Tür, durch die ein anderer Mensch bei uns eintreten kann. Das Herz verbindet Menschen miteinander.

Das Bild von der Himmelsleiter gibt Kindern Halt. Sie können sich gut vorstellen, dass sie von Engeln begleitet werden. Es sind aber keine Engel mit Pausbacken und Flügeln. Und wenn, dann sind sie unsichtbar. Sichtbar werden sie hin und wieder im Gegenüber. Dies können Mutter oder Vater, die Großeltern, Freunde oder auch Fremde sein. Der Engel ist ein Bote Gottes, durch den Gott dem Menschen etwas mitteilen will oder etwas in ihm bewirkt.

 

 

Dein Engel ist Dir anbefohlen,

brauchst Dir nur seine Hilfe zu holen,

sprich ihn einfach, liebevoll an,

so er dir dann auch helfen kann.

 

Vielleicht ist er traurig, weil Du ihn nicht rufst,

weil Du nicht seine Nähe suchst.

Er wartet liebevoll tagaus und tagein,

lässt Dich dabei aber niemals allein.

 

Dein Engel ist bei Dir, wenn Du traurig bist,

wenn Du die Welt um dich vergisst.

Wenn Du Dich innerlich ganz warm,

dann hält er Dich wohlig in seinem Arm.

 

Wo immer Du hingehst, denke daran

Dein Engel an Deiner Seite, Dich niemals verlassen kann.

Drum lasse immer ein Stück neben Dir frei,

immer einen Platz in Deinem Auto, ihm sicher sei.

 

Denk immer daran, er hat dich sehr lieb,

und Du, ihm auch eine Chance gib!

Frag einfach, mein Geist, hast du für mich Zeit,

er ist immer für Dich bereit.

 

Und vergiss nie, ihm einen Platz einzuräumen,

in Deinem Leben in Deinen Träumen,

damit auch er seine Arbeit leisten kann,

dann lernst du ihn kennen, irgendwann.

 

Danielle Heinen